Lukáš Fasora

Modernes Unternehmen in der Tuchmacherei 1770-1848. Zum Phänomen des Annehmens und Ablehnens neuer Produktionsformen am Beispiel dreier mährischer Städte

227–235
Die Tuchmacherei war in Hinblick auf den technologischen Fortschritt in der zweiten Hälfte des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der ersten Produktionszweige, die in unseren Ländern dem Druck der fabrikmässigen Grossproduktion ausgesetzt waren. Die schrittweise Verdrängung der gewerblichen Kleinherstellung beschränkte sich nicht allein auf den wirtschaftlichen Aspekt, sondern bedeutete auch einen schwerwiegenden Eingriff in die Sozialstruktur der Gesellschaft in den Zentren der gewerblichen Produktion und berührte ganz wesentlich auch die Gedankenwelt der Handwerker und eigentlich aller Bewohner der von diesem Modernisierungsprozess mitbetroffenen Städte. Die vorliegende Studie stützt sich vornehmlich auf mikrohistorische Sonden in die Situation dreier mährischer Städte, die drei verschiedene Einstellungen zur fabrikmässigen Grossproduktion repräsentieren: Brno (Brünn) entwickelte sich dank dieser Innovation zu einem erstrangigen mitteluropäischen Industriezentrum, Jihlava (Iglau) und Třebíč hingegen stellen einen Stadttypus dar, bei dem sich die Restrukturierung in mehrerlei Hinsicht eher negativ auswirkte. Während die Tuchmacher von Třebíč in Bezug auf die Fabrikproduktion einen rigiden ablehnenden Standpunkt einnahmen, erscheint die Iglauer Situation als ein interessanter Übergangstyp, eine gewissermassen „halbe“ Industrialisierung oder eher teilweise Mechanisierung der Produktion, die sich jedoch nicht als langfristig perspektivisch zeigte.
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Západočeská galerie v Plzni
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Veranstalter der Konferenzen:
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Ústav pro českou literaturu AV ČR
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