Jan Randák

Die Krise des Alters? Was hat Pavel Josef Šafařík zu seinem Selbstmordversuch gebracht?

70–79 (tschechisch), Resumé S. 79 (deutsch)
Der fünfundsechzigjährige tschechische Slawist und Historiker Pavel Josef Šafařík hat im Mai 1860 einen Selbstmordversuch begangen. Šafařík war von zarter physischer Konstitution und hat ab seinem dreissigsten Lebensjahr unterverschiedenen Krankheiten gelitten. An der Wende der Jahre 1856–1857 hat sich sein Gesundheitszustand zu verschlechtern begonnen: Zur Gicht traten noch Kopfschmerzen, Blutandrang im Kopf und Schlaflosigkeit hinzu, also Beschwerden, die oft mit den psychischen Symptomen unter Angstzuständen und Depressionen leidender Patienten verbunden sind und unter denen·afafiík tatsächlich gelitten hat. Außer seinen realen physischen Problemenhaben ihn auch noch weitere Umstände geängstigt: der sich steigernde physische Schmerz, die Furcht vor der Unfähigkeit, seine Familie nicht mehr erhalten zu können und als Vater zu scheitern. In seinen Vorstellungen über seine psychische Krankheit hat er auch um den Verlust seines Verstandes gefürchtet. ·afafiík hat sich am 23. Mai 1860 von der Kettenbrücke in Prag in die Moldau gestürzt, wurde jedoch von dort beschäftigten Sandgräbern gerettet. Seine Tat war wahrscheinlich das Ergebnis einer momentanen Entscheidung, wahrscheinlich einer morgendlichen Depression. Sie war selbstverständlich aber auch eine Folge seiner lange Zeit hindurch ungelösten persönlichen Probleme, obwohl man Šafafiík sonst als ein Muster strenger moralischer und ethischer Grundsätze bezeichnen kann.
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