Jan Kapusta

Litomyšl – Biedermeier in der Kleinstadt

263–267 (tschechisch), Resumé S. 267 (deutsch)
Die ostböhmische Stadt Litomysl (Leitomischl), der Geburtsort des Komponisten Bedřich Smetana und des Landschaftsmalers Julius Mařák, war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine der hervorstechendsten böhmischen Kleinstädte mit repräsentativer sozialer und kultureller Schichtung (Adel, Geistlichkeit, Professoren der Piaristenschulen, Beamte, Militär, Kaufleute, Handwerker, Studentenschaft). Ihr gesellschaftliches und kulturelles Profil wurde von der Schicht der gebildeten, teilweise deutschen, sprachlich meistens deutschen Honoratioren (Beamte, Intelligenz) bestimmt. Von der adeligen Obrigkeit auf dem Schloß und aus Wien übernahm sie die kulturellen Vorbilder (Architektur, die Lebensart) und künstlerisch herabgesetzt gab sie mittels handwerklicher und kultureller Dienste sie dem Schloß zurück. Durchs Vereinigen in Interessengruppen baute sie sich Gebilde des selbständigen gesellschaftlichen und kulturellen Lebens. Vermittels „türkischer" Kappellen und der Pflege einiger Musiksalons empfang sie in vereinfachten Adaptionen die Musik der Klassik und der neuitalienischen Opernschule. Der durchschnittliche, wenig gebildete Bürger verstand die Kunst als Unterhaltung und zweckmäßige Ausschmückung des Lebens. Aus der Musik wählte er am liebsten populäre Formen (Tanz, Marsch, Lied, Opernnummern). Die Biedermeierzeit stellt eine Übergangsetappe dar, ehe die Kleinbürger in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Musik und andere Fächer als Kunst zu empfangen begonnen haben.
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