Jaroslav Vyčichlo

Zur Enstehung und Wirkung der ersten tschechischen Lesegesellschaft

149–161 (tschechisch), Resumé S. 161 (deutsch)
Die erste tschechische Lesegesellschaft, die 1818 in Radnice/Radnitz von dem patriotischen Priester Antonín Jaroslav Puchmajer (1769–1820) gegründet wurde, nimmt in der Geschichte des Bibliotheks- und Vereinswesens in den böhmischen Ländern eine außerordentliche Stellung ein. Ihre Entstehung wurde durch das Aufeinandertreffen verschiedener Umstände — durch das tschechische Stadtmilieu, die Person Puchmajers und seiner Dichterfreunde sowie durch die Gunst der Grafen Joachim und Kaspar von Sternberg besonders beeinflusst. Ihr Vorhaben, das Bildungsniveau in allen Bevölkerungschichten zu verbessern, unterstützten ebenfalls die Mitglieder der Radnitzer Selbstverwaltung und Beamte aus der Region, besonders aus Pilsen. Die Tätigkeit der Lesegesellschaft, die sehr stark unter dem Einfluss aufklärerischen und preromantischen Denkens stand, verlief sehr unterschiedlich und erlebte ein ständiges Auf und Ab. Dennoch hörte die Gesellschaft nie auf zu existieren. Ein eindeutiger Beweis ihrer Bildungsansprüche und aufklärerischen Zielen ist die Bibliothek, deren Bestand fast zur Hälfte Fachbücher bilden. Die in der Bibliothek vorhandene Belletristik trägt ausgesprochen patriotischen Charakter. Die Radnitzer Lesegesellschaft regte die Gründung weiterer Lesegesellschaften an und trug somit auch zur späteren Gründungswelle von Bildungs-, Turn- und Wirtschaftsvereinen bei. Die wachsende Anzahl von Vereinen gab schließlich den Anstoß für die Verabschiedung des Vereinsgesetzes im Jahre 1868.
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