Petr Šámal

EIn Denkmal für sich selbst, oder ine verborgene Erinnerung? Porträtindividualisierung in der Dekoration von Gebäuden in der zweiten Hälfte des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts

S. 169–180 (tschechisch), 181–182 (deutsch)

Die plastische und malerische Dekorierung von Gebäuden in der Ära des Historismus, Jugendstils und der Moderne war ein wichtiger Teil der bildenden Kunst, ein Gebiet, auf dem sie im öffentlichen Raum am häufigsten in Erscheinung trat. Der Autor sieht einen der Hauptschlüssel für die Klassifikation und das Verständnis der reichhaltigen Welt des architektonischen Dekors dieser Zeit in der Beobachtung zweier Grundprinzipien, die nebeneinander und in gegenseitiger Wechselwirkung existierten: die Verwendung von standardisierten Kunst-Schemata einerseits, und die verschiedenen Formen der Individualisierung andererseits. Die Individualisierung der Dekoration manifestierte sich sowohl künstlerisch als auch ikonographisch, und eine ihrer zahlreichen Erscheinungsformen war die künstlerische Darstellung bestimmter Personen, die mit der Entstehung und Funktion von Gebäuden verbunden waren, am häufigsten ihrer Bauherren, eventuell (oder gleichzeitig) auch Architekten und Baumeister. Neben den üblichen Bestandteilen der Architekturikonographie, wie sachlichen Symbolen, Heiligenfiguren, Personifikationen, Allegorien und narrativen Szenen, die vor allem die Namen und Berufsorientierungen dieser Persönlichkeiten darstellten, finden sich in der Baudekoration auch sehr personalisierte Elemente. Zu diesen gehört ein früher oft übersehenes Motiv, die Gesichtszüge der Bauherren, die in die figuralen Elemente der Dekoration integriert waren. Der Beitrag widmet sich der Tradition und Entwicklung dieser Bilder im tschechischen und europäischen Umfeld, reflektiert ihre zeitgenössische Rezeption und versucht das Problem ihres Oszillierens zwischen der offensichtlichen Selbstglorifizierung der Bauherren und der Welt der in den genannten Motiven verborgenen Inhalte zu lösen. Der Autor konzentriert sich hauptsächlich auf die Architektur in Prag, deren figurale und symbolische Dekoration an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert zu den reichsten auf der Welt gehörte.

Schlüsselworte: architektonischer Dekor – Bildhauerei im 19. Jahrhundert – Jugendstil-Bildhauerei – Prag - Porträt - Kryptoporträt – Stukkatur – Mietshäuser – Josef Blecha – Jan Koula – Celda Klouček – Ernst Mach – Osvald Polívka – Jiří Stibral – Josef Wanderer

 

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