Johannes Gleixner

Zur frühen Debatte T. G. Masaryks mit den Marxisten

S. 33–41 (tschechisch), Resümee S. 42-43 (deutsch)

Der Beitrag ist der frühen Debatte T. G.Masaryks mit den Marxisten gewidmet. Der Autor zeigt, dass sich Masaryk im wesentlichen an einer bereits existierenden Diskussion beteiligt hat. Die Wiener Wochenschrift Die Zeit hat z. B. versucht, eine Debatte mit den Marxisten in der deutschen Sozialdemokratie seit 1896 zu führen und dadurch die Position des wissenschaftlichen Sozialismus in der bürgerlichen Gesellschaft festzustellen. Bis zu dieser Zeit war es den Marxisten gelungen, die Diskussion auf die sozialdemokratische Presse zu beschränken. Dies haben die Artikel Masaryks über die „Krise des Marxismus“ geändert. Für den Herausgeber der Zeitschrift Die Zeit, Heinrich Kanner, stellte er einen lang gesuchten „bürgerlichen“ Intellektuellen dar, der fähig wäre, die Marxisten zu einer philosophischen Diskussion herauszufordern. Die von Karl Kautsky formulierte marxistische Orthodoxie stand bereits in einer Auseinandersetzung mit dem Revisionismus Eduard Bernsteins. Masaryk ist es gelungen, Bernstein für Die Zeit zu gewinnen. Die Diskussion hat sich ausgeweitet und Masaryk wurde zum „Kronzeugen des Revisionismus“, obwohl er mit diesem nur wenig gemeinsam hatte. Sein Versuch einer Kritik des Marxismus hat außerdem auch dadurch stark gewirkt, dass er bemüht war, die Werke von Marx und Engels unmittelbar zu interpretieren. Er kritisierte nicht nur den Marxismus, sondern auch die Marxisten, denen er ein falsches Verständnis ihrer eigenen Ideologie vorwarf. Im Laufe der Diskussion hat sich gezeigt, dass das Medium, in dem sie veröffentlicht wird und die Form ihrer Beiträge wichtiger sein können als der Inhalt der Argumentierung. über eine soziale Theorie oder Utopie entscheidet also oft nicht die Ideengrundlage, sondern der historische Moment und die Person, von der diese formuliert wird.

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