Miloš Havelka

Soziale Vision und Utopie. Die „soziale Frage“ zwischen Pauperisierung und Modernisierung

S. 11–19 (tschechisch), Resümee S. 20-21 (deutsch)

Die Probleme der Entstehung und Entwicklung der „sozialen Frage“ und der politischen Emanzipation der arbeitenden Klassen im 19. Jahrhundert (und der damit verbundenen sozialen Visionen und Utopien) müssen in ihren breiteren Zusammenhängen mit den langfristigen Zivilisationsprozessen der Industrialisierung, Urbanisierung, Zentralisierung und Bürokratisierung des Staates, und vor allem der allgemeinen Modernisierung der europäischen Gesellschaft betrachtet werden. Der allmähliche gesellschaftliche Aufstieg der mittleren Schichten stellte dabei eine komplementäre Erscheinung dar, die besonders im tschechischen Milieu mittels der jungtschechischen Partei den öffentlichen Raum einnahm. Vor diesem Hintergrund werden zwei Aspekte der „sozialen Frage“ thematisiert, und zwar der politisch und kulturell disziplinisierende Aspekt, der einerseits auf eine verengte Art unter der Bezeichnung „Klassenkampf“, auf der anderen Seite im Zusammenhang mit den negativen Erscheinungen der Urbanisierung (Prostitution, Selbstmorde, Alkoholismus) diskutiert wurde, und der sozial-emanzipatorische Aspekt, durch den die Entstehung eines modernen, demokratischen sozialen Staates stimuliert wurde; in Verbindung damit standen die allgemeine Demokratisierung der Gesellschaft, die Durchsetzung des allgemeinen Wahlrechts, die Entwicklung der Bildung und die Anerkennung der Menschenrechte.

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