Daniela Kodajová
Das Slawentum in der Praxis, am Beispiel der Jubiläumsfestlichkeiten und der Trauerfeiern von slowakischen Patrioten
258–270 (tschechisch), Resumé S. 270 (deutsch)
In der slowakischen Presse der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde wiederholt betone, daß der panslawistische Gedanke ein untrennbarer Bestandteil des nationalen Bewußtseins und bei allen Aktivitäten präsent sei, die die Repräsentanten der nationalen Bewegung entfaltet haben. Die Slowakei hat sich als Zentrum des Slawentums verstanden, die literarische und wissenschaftliche Produktion der Autoren slowakischer Herkunft wurde als der wertvollste Bestandteil der slawischen Kultur angesehen.
Die Jubiläen und Begräbnisse von Patrioten boten die Gelegenheit, eine Bilanz ihres Lebenswerkes zu ziehen. Es entstanden viele ihnen gewidmete Artikel, ihre Werke und Erinnerungen an sie wurden herausgegeben bzw. wieder aufgelegt, es wurden Sammlungen für die Errichtung von Denkmälern organisiert. Die Feste und Begräbnisse boten eine Gelegenheit, die nationale Kommunität in einer größeren Zahl zu versammeln, ihre Forderungen und ihre Zusammengehörigkeit zu demonstrieren. Seit den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts haben sich diese Versammlungen ritualisiert. Die Rituale umfaßten eine kirchliche Andacht unter Anwesenheit der Vertreter beider Konfessionen, einen Umzug durch die Stadt, zum Grab bzw. zum Geburtshaus, eine Deklamation, einen Vortrag, das Pflanzen einer slawischen Linde, Tableaux vivants, die Einweihung eines literarischen oder die Enthüllung eines wirklichen Denkmals. Der Beitrag versucht aufgrund der Materialien von verschiedenen Jubiiäurnsfesten und Begräbnissen von Patrioten zu untersuchen, ob die häufigen Proklamationen von den slawischen Wechselbeziehungen und dem „Slawentum" in jeder Aktivität der Slowaken nur eine zeitgebundene Kulisse waren oder ob es sich um einen natürlichen Ausdruck der Gefühle der slowakischen Gesellschaft ihrer Zeit gehandelt hat.
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