Jana Pácalová
Božena Němcová und das (slowakische) Erzählgut
305–317 (tschechisch), Resumé S. 317–318 (deutsch)
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Verhältnis Božena Němcovás zum slowakischen Märchen. Im ersten Teil rekonstruieren wir die Kontakte der Autorin mit dem slowakischen Erzählgut während ihrer Reisen 1851–1855 (die kommunikative Situation authentischen Erzählens – der Kontakt mit dem einfachen Volk; das Festhalten von Erzählgut durch die slowakischen Romantiker in handschriftlichen Quellen; Jan Franciscis Sagensammlung), die Entscheidung, slowakisches Erzählgut herauszugeben und die praktischen Schritte, die Němcová unternahm. Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit den Romantikern, die sich für die Sammlung und/oder Edition von Erzählgut in der Slowakei interessierten (Ján Francisci, Ľudovít Reuss, Samo Chalupka) analysieren wir Němcovás Verhältnis zur slowakischen Volksliteratur bzw. zur Problematik der literarischen Verwertung volkstümlicher Materialien sowie auch zu den genannten Männern. Der zweite Teil des Aufsatzes betrachtet diese Beziehung in Bezug auf die Unterschiede zwischen dem tschechischen und dem slowakischen literarischen Milieu, den verschiedenen kulturellen Gegegebenheiten und Traditionen im Verhältnis zum Erzählgut – in Böhmen gibt es die Tradition der Erzählsammlungen, das Verhältnis zum Erzählgut ist weniger national-kulturell motiviert wie in der Slowakei, die Bedeutung der Sprache des slowakischen Erzählguts für die Herausbildung einer slowakischen Literatursprache und die Geschichte der slowakischen Schriftsprache ist groß usw.
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