Hana Svatošová

„Das goldene slawische Prag". Das Slawentum in Wort und Tat der Prager Gemeindeselbstverwaltung 1880-1914

160–170 (tschechisch), Resumé S. 171 (deutsch)
Zu der traditionellen Bezeichnung „Das goldene Prag" fügte das 19. Jahrhundert als zweites Adjektiv „slawisch" hinzu. Den Begriff „Das goldene slawische Prag" verwendete zum ersten Mal der Prager Bürgermeister Tomáš Černý im Jahre 1882. Als Reaktion darauf haben die letzten deutschen Vertreter das Prager Stadtverordneten-Kollegium verlassen. Bis 1919 hatte Prag also eine ausschließlich tschechische Verwaltung, was ihre Beschlüsse entschieden erleichtert hat. Aufgrund dieser Situation entsprach die politische Konstellation der Prager Verwaltung nicht den Proportionen zwischen den politischen Parteien außerhalb der Prager kommunalen Sphäre. Prag spielte eine wichtige Rolle in der slawischen Politik der tschechischen nationalen Repräsentation. Hier fanden die großen nationalen Unternehmen unter slawischer Teilnahme statt, die die Stadtverwaltung zu finanzieren und zu organisieren geholfen hat. Bei solchen Gelegenheiten präsentierte sich Prag als eine moderne, entwickelte Stadt, die für die anderen slawischen Städte als Vorbild dienen sollte. So oft als möglich entsandte die Prager Stadtverwaltung im Rahmen ihrer munizipalen und anderen Beziehungen ihre Vertreter zu den Festen, Tagungen und Kongressen in anderen slawischen Ländern. Die Beziehungen zwischen Prag und den russischen Städten waren problematisch, sehr gut andererseits jene zu Laibach und Agram. Im Rahmen der Unterstützung des Slawentums subventionierte Prag das slawische Schul- und Vereinswesen und die in Prag veranstalteten kulturellen und anderen Unternehmen mit slawischem Programm. Von der national orientierten Presse wurde nur die slowakische unterstützt. Die internationalen Aktivitäten der Prager Stadtverwaltung, einschließlich der slawischen, waren nicht Ausdruck einer selbständigen Politik der städtischen Repräsentation, sondern Bestandteil des politischen Konzepts der tschechischen politischen Parteien und der tschechischen wirtschaftlichen Kreise, die mit der kommunalen Verwaltung eng verbunden waren. Die eigenständige auslandische Strategie der Hauptstadt zeigte sich in den Anknüpfungen von fachlichen Kontakten, im Suchen nach neuen Erfahrungen und der Selbstdarstellung in Westeuropa.
Web vytvořilo studio Liquid Design, v případě potřeby navštivte stránku s technickými informacemi
design by Bedřich Vémola
TOPlist
Projektpartner:
Plzeňská filharmonie
Západočeská galerie v Plzni
Západočeské muzeum v Plzni

Veranstalter der Konferenzen:
Ústav dějin umění AV ČR
Ústav pro českou literaturu AV ČR
Ústav pro dějiny umění UK Praha
https://www.high-endrolex.com/6