Frank Boldt

Die Berliner Salons

22–34 (tschechisch), Resumé S. 34 (deutsch)
In den Jahrzehnten nach dem Fall Napoleons erlebten die Berliner Salons einen beispiellosen Aufstieg. Die berühmtesten dieser Salons wurden von Jüdinnen „der zweiten Generation" nach der jüdischen Aufklärung („haskala") geführt, von Henriette Herz, Rache! Varnhagen und Lea Mendelssohn. Das noch nicht sonderlich große Berlin (um die 200.000 Einwohner) entwik-keite sich damals zu einem großstädtischen Magnet von europäischer Anziehungskraft. Davon zeugen auch seine Salons, in denen jüdische und französischhugenottische Intellektualität eine Symbiose mit dem damaligen goethischen deutschen Europäertum eingingen. Jan Evangelista Purkyne, der 1822 erstmalig nach Berlin kam und dort 1827 Julie Rudolphi heiratete, gehört zu denjenigen, auf die Berlin eine eigenartige Anziehungskraft ausübte. Zu den wichtigsten zählen: die Brüder Friedrich und August Wilhelm Schiegel, Ludwig Borne, Heinrich Heine, Friedrich Schleiermacher, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Arthur Schopenhauer, Alexander und Wilhelm von Humboldt, die ersten drei „Berliner" Mendelssohn-Generationen, Moses, Abraham und Felix Mendelssohn(-Bartholdy), Bettina von Arnim, Henriette Sontag und Karoline Bauer. Die Zeit der „Entpolitisierung" zwischen den napoieonischen Kriegen mit ihren radikalen Umwälzungen althergebrachter Verhältnisse und der Revolution von 1848 war nicht nur eine Zeit von Repression, sondern auch und vielleicht noch mehr eine Epoche, die ein ungewöhnlicher kultureller und wissenschaftlicher Aufschwung kennzeichnet. Die Blüte der Berliner Salons und die glücklichen Familien- und Forschungsjahre von Jan Evangelista Purkyne in Berlin und Breslau könnten zum Beweis dessen dienen.
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