Petr Svobodný

„Was fehlt Ihnen denn?

S. 44–65 (tschechisch), Resumé S. 65 (deutsch)
Der Autor verfolgt die umfangreiche Problematik der Kommunikation zwischen Kranken (bzw. Sterbenden) und Arzt im 19. Jahrhundert auf zwei Ebenen. Erstens geht es um die Art und Weise der [nformationsvermittlung hinsichtlich des Kranken oder Verletzten, der ärztliche Hilfe brauchte; zweitens um die Art und Weise, auf die dem Patienten Hilfe geleistet wurde. Das wichtigste Kriterium beider Ebenen ist die Geschwindigkeit von Informationsübertragung und Hilfeleistung. Diese Geschwindigkeit hing davon ab, wie entfernt die Hilfe war und welche technischen Mittel zur Verfügung standen (Bote - Nachricht - Telefon, bzw. Zu-Fuss-Laufen - Kutsche - Auto). Die Beschleunigung der Kommunikation, von der der jedoch relative Erfolg der Medizin an der Jahrhundertwende bedingt war, wird in dem Teil des Beitrags Von einer Nachricht zum Telefon, vom Pferd zum Auto besprochen. In der zweiten Linie werden die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Kranken und Arzt und umgekehrt ins Auge gefasst. An dieser Art der Kommunikation nahmen oft die Nächsten des Patienten teil. Die Kommunikation war nicht immer direkt und problemlos, oft gab es Kommunikationsprobleme, die durch Sprachbarriere, Mangel an Vertrauen oder Vorurteile verursacht wurden. An den beiden Seiten gab es psychologische Hemmungen (Simulation oder Dissimulation, Hypochondrie, gnadenvolle Lüge). In dem besprochenen Zeitraum lassen sich Beispiele für ausgesprochen extreme Kommunikationsformen finden (Verzichten auf die Kommunikation, verbale Aggression des Arztes, familiäres oder abwertendes Verhalten des Patienten. Bruch der ärztlichen Schweigepflicht). Als das wichtigste Kriterium auf dieser Ebene ist die Vollständigkeit, Qualität, d. h. die „Wahrhaftigkeit'' der zu vermittelnden Information anzusehen. Der Zwischentitel des zweiten Teiles Vom Benennen der Krankbeil zur gnadenvollen Lüge bringt also zum Ausdruck nur eine sehr differenzierte Skala der Einstellungsmodi, die während des nicht selten komplizierten Informationsaustausches zwischen Ärzten und Patienten haben auftreten können. Diese Skala hat sich seitdem - infolge einer ganzen Reihe der bis heute bestehenden psychologischen Barrieren - im Wesentlichen nicht verändert.
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