Lucie Peisertová
Karel Slavoj Amerling – ein Prophet im Staatsdienst
92–97
Der Beitrag versucht, Karel Slavoj Amerling als eine Persönlichkeit vorzustellen, die aufgrund ihres Beharrens auf den Ausgangspositionen vom Ende der dreissiger Jahre des 19. Jahrhunderts immer sichtlicher in eine Stellung jenseits der Entwicklung der Nationalbewegung geriet. Die Unfähigkeit zur Revision der eigenen Auffassungen hängt unserer Meinung nach sehr eng mit der Selbststilisierung in die Rolle eines Propheten zusammen. Sein visionäres Pathos, durch das er auf der Wende der dreissiger und vierziger Jahre mitzureissen vermochte, wirkt im Laufe der Zeit zunehmend anachronistisch. Allerdings war es gerade Amerlings von dieser Stilisierung sich entwickelnde Überzeugung, dass erst die Zukunft imstande sein wird, sein Werk entsprechend zu würdigen, da sie es ist, auf die es eigentlich abzielt, welche ihm half, die eigenen Misserfolge zu ertragen.
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