Helena Kokešová
Die Wirtschaftsschule von Tábor/Tabor als Bildungszentrum
391–400 (tschechisch), Resumé S. 399–400 (deutsch)
Thema des Beitrags ist die fünfzigjährige Geschichte der Höheren Wirtschaftsschule in Tabor und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Bildung in den böhmischen Ländern. Die Schule wurde nach fünfjährigen Bemühungen mit Tschechisch als Unterrichtssprache 1866 eröffnet. Sie stellte das tschechische Pendant zu der bereits 1850 gegründeten Wirtschaftsschule von Děčín-Libverda/Tetschen-Libwerda dar, die 1866 zur Landes-anstalt mit deutscher Unterrichtssprache erhoben wurde. Zu den Hörern der Schule in Tabor gehörten nicht nur Tschechen und Slowaken, sondern auch Polen, Bulgaren, Serben, Slowenen, Russen, Rusinier und Deutsche.
Die Schule erlebte seit ihrer Gründung drei Umstrukturierungen und wurde 1900 zur Königlichen böhmischen Wirtschaftsakademie aufgewertet. Ihre Führungsrolle im tschechischen
Landwirtschaftsschulwesen endete formal 1906, als an der tschechischen Technischen
Hochschule in Prag das Fach Landwirtschaftliches Ingenieurwesen eingerichtet wurde. Faktisch hielt sie diese aber bis zu ihrer Schließung 1919 inne. Die Akademie fand ihre Fortsetzung in der in demselben Jahr gegründeten Landwirtschaftshochschule in Brünn.
In der Studie, die auf Archivquellen unterschiedlicher Provenienz basiert, widmet sich die Autorin außerdem Persönlichkeiten wie Jan Baptista Lambl, František Farský und František Sitenský, die sich um die Wirtschaftsakademie in Tabor und um die Entwicklung
des tschechischen Landwirtschaftsschulwesen verdient gemacht haben.
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