Helena Klementová

Die Märchensammlungen von Jakub Malý und Wolfgang Adolf Gerle

203–209 (tschechisch), Resumé S. 209
In ihrem Beitrag skizziert Helena Klementová den literarischen Kontext, der für die tschechische Folkloristik maßgeblich war. Zunächst schildert sie die methodologischen Probleme und stellt dann die Bildungsbemühungen dar, die charakteristisch für einige Werke der tschechischen Folkloristik waren, wie vor allem für Jakub Malýs Tschechische Volksmärchen und -sagen (Národní české pohádky a pověsti). Die Autorin vergleicht die für die Untersuchung dieser Bemühungen besonders relevanten Vorworte der Märchensammlung von Jakub Malý und von dem Märchensammlung Volksmärchen der Böhmen des Prager Deutschen Wolfgang Adolf Gerle. Dabei stellt sie fest, dass die dort formulierten Ansprüche in den belletristischen Texten selbst nicht verwirklicht wurden. Gleichzeitig geht sie auch auf das Werk der berühmten deutschen Folkloristen, auf die Brüder Grimm, ein und hebt ihr Bestreben vor, mit möglichst authentischem folkloristi-schem Material zu arbeiten. Im tschechischen Umfeld kam es nur zu gelegentlichen Veröffentlichungen authentischer folkloristischer Texte. Eine Ausnahme stellt hier Johann Rittersberg und seine Liedersammlung dar, die erotische bis derbe Motive enthält. Diese Motive treten ebenfalls bei Gerle und Malý auf, wie die Autorin herausarbeitet und widerspricht damit Vladimír Macuras Auffassung von der Funktionsweise der Literatur der „nationalen Erneuerung“.
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Veranstalter der Konferenzen:
Ústav dějin umění AV ČR
Ústav pro českou literaturu AV ČR
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