Marie Macková
Angeordnete Reisen oder Ein Beamter auf Reisen
In der Habsburgermonarchie des 19. Jahrhunderts war die Versetzung von Beamten an oft weit entfernte Dienstorte vor allem für die unteren Beamtenschichten eine Realität, und der Erwerb praktischer Erfahrungen war nicht der einzige Grund dafür. Durch die Versetzung von Beamten aus den niedrigeren Positionen sollte unter anderem auf einfache Weise die Korruption verhindert und der Einfluss verschiedener klientelistischer Netzwerke begrenzt werden. Auch Beamte in privaten Diensten, insbesondere in den Großgrundbesitzkomplexen der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, wurden ähnlich behandelt, allerdings waren die Gründe eher andere. Nach und nach hat sich auch in diesem Bereich der Begriff einer Geschäftsreise durchgesetzt, insbesondere für Männer, die auf verschiedenen Kontroll- und Inspektionsposten tätig waren.
Schlüsselwörter: Staatbeamte im 19. Jahrhundert - Österreich-Ungarn - Dienstmobilität (Versetzung) von Beamten - Geschäftsreisen
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