Marcela Zemanová
Das spanische Abenteuer des Karl Maria von Chotek
Im Sinne der Familientradition und der Familienstrategien wurde Karl Maria von Chotek (1853-1926), Enkel des tschechischen Oberstburggrafen Karl von Chotek, von seiner Kindheit an systematisch auf eine diplomatische Laufbahn und den Staatsdienst vorbereitet. Das Reisen war somit seit seinem Studium ein fester und selbstverständlicher Teil seines Lebensstils. Im Herbst 1872 hat sich der damals neunzehnjährige junger Mann nach Spanien begeben, wo kurz zuvor sein Onkel Bohuslav von Chotek im diplomatischen Dienst tätig gewesen war. Karl Maria hat außer Madrid vor allem den Süden des Landes besucht - bedeutende Städte in Andalusien, er hat auch Gibraltar und kurz auch die nördliche Spitze von Marokko gesehen. Er hat die Reise im wahrsten Sinne des Wortes mit allen Sinnen genossen, wie seine erhaltenen farbenreichen Briefe an seine Familie belegen. Der vorgelegte Aufsatz wird auf den Reisealltag eines jungen Aristokraten in den frühen 1870er Jahren konzentriert, der sich aufgrund neuer Reisemöglichkeiten oder der Wahl anderer Reiseziele deutlich von den Erfahrungen früherer Generationen unterschieden hat.
Schlüsselwörter: Aristokratie - Choteks von Vojnín/Wognin - der Reisealltag - Spanien - die Anfänge des Tourismus
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