Lenka Řezníková

Melancholische Seelen. Soziale Dysfunktion und soziale Phobie in der tschechischen Literatur des 19. und 20. Jahrhundert

S. 314–322 (tschechisch), 323 (deutsch)

Der Beitrag befasst sich mit den Inszenierungen der sozialen Dysfunktionen in der tschechischen dekadenten Literatur der letzten Dekade des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit, in der sich in anderen Richtungen der tschechischen Literatur das Thema „Massengesellschaft" und „Massenhandlung" durchzusetzen beginnt, wendet sich die neoromantische, dekadente und symbolistische Literatur im Gegenteil der Reflexion von extremen Formen des Individualismus zu. Die Inszenierung von pathologischen Ängsten wird zum Bestandteil einer umfassenden Debatte über die Beziehung des Individualismus in der sich modernisierenden, konformen und manipulierbaren Konsumgesellschaft; dieser Individualismus wurde vor allem am Ende des 19. Jahrhunderts unter verschiedenen Begriffen auch in der Psychologie thematisiert. Der pathologische Individualismus wird in der neoromantischen, dekadenten und symbolistischen Literatur weder als etwas, wofür man sich pflichtgemäß zu entscheiden habe betrachtet, noch als das Ziel von emanzipatorischen Bemühungen, sondern als ein Zustand, zu dem einige Personen aufgrund konkreter und völlig unbeeinflussbarer Faktoren „verurteilt" sind.

Schlüsselworte: Individualismus – tschechische Literatur – literarische Moderne – fin de si?cle – Dekadenz – Melancholie – Jiří Karásek ze Lvovic

 

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