Lucie Heilandová

Lithographien von Franz Richter und seine Bilder aus dem Leben der Brünner Bürger

S. 239–248 (tschechisch), Resümee S. 249 (deutsch)

Franz Richter war als Amateurmaler Autodidakt. Mit vierzig Jahren beschloss er, seinen Beruf als Chirurg aufzugeben, sich dem künstlerischen Schaffen zu widmen und eine Zeichenschule zu eröffnen. Er spezialisierte sich auf Landschaftsmalerei und hielt die mährischen Landschafts- und Architekturdenkmäler auf der Leinwand fest. Dank der Kontakte, die er anknüpfen konnte, wurde er eingeladen, mit der lithographischen Werkstatt der k. k. Patriotisch-ökonomischen Gesellschaft zusammenzuarbeiten, für die er 1818–1819 mehrere Gelegenheitsdrucke und Mitgliederprämien, einen Blick auf die Ruinen der Burg Boskovice/Boskowitz und das Kloster in Altbrünn mit der Basilika Mariä Himmelfahrt entworfen hat. Diese graphischen Artefakte sind jedoch lange Zeit auch die einzigen geblieben. Richter kehrte erst Mitte der 1820er Jahre zur graphischen Arbeit zurück, als er 1825–1829 in Zusammenarbeit mit dem Wiener Lithographen Josef Trentsensky und der Brünner Lithographiewerkstatt der Brüder Trassler eine Reihe von 16 lithographischen Ansichten geschaffen hat, die Brünn und seine Umgebung darstellen. Durch einzelne lithographische Blätter konnten die Betrachter das Panorama der Stadt, das Treiben auf den Brünner Plätzen oder die Ansichten vom Františkov/Franzensberg – u. a. mit dem Obelisken, dem Park und der Promenade – sehen, die 1818 nicht nur ein neues Wahrzeichen im Panorama von Brünn geworden sind, sondern vor allem ein beliebter, der Freizeit gewidmeter Ort für Sonntagsspaziergänge und Begegnungen. Das lithographische Ensemble stellt ein einzigartiges Bild des Lebens der Brünner dar, eine Sonde in ihren Alltag und ein Bild ihrer Freizeitaktivitäten. 

Schlüsselwörte:  Brünn – Franzensberg – Franz Richter – Wirtschaftsgesellschaft – Lithographie – Veduten

 

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