Lucie Kořínková a Pavel Kořínek
Über Geishas aus Verschwitz. Hlouchas Hauch von Exotik als Beitrag zu den Unterhaltungsmöglichkeiten der Metropole
Der Beitrag ist dem sogenannten Japanischen Teehaus gewidmet, das während der Jubiläumsausstellung 1908 auf dem Messegelände in Prag-Holeschowitz von den Brüder Joe und Karel Hloucha betrieben wurde. Die Autoren sind der Meinung, dass dieser Betrieb seine Gäste nicht nur zur Konsumation angezogen hat, sondern dass die Eindrücke einer exotischen, die westlichen Vorbilder nachahmenden Erfahrung eine gleiche, wenn nicht höhere Verlockung darstellten. Der Beitrag beschreibt die Art und Weise, wie diese exotische Attraktion konstruiert wurde, und stellt sie in den Kontext des Wirkens und des wirtschaftlichen Unternehmens von Joe Hloucha, eines Japanophilen und Autors sentimentaler Romane über Japan. Es werden auch Verbindungen zum zeitgenössischen westlichen Bild Japans im Allgemeinen, zu der gesellschaftlichen Mode des Japonismus und dessen Verwendung für Unterhaltungszwecke in der Mittelschicht skizziert. Gleichzeitig weist der Artikel darauf hin, dass das Bewusstsein der Künstlichkeit des „Japan-Spielens“ in der Reflexion des Teehauses stark präsent war, ohne dass jedoch ihr Potential bei den Besucher ein „exotisches Vergnügen“ notwendigerweise stören musste.
Schlüsselwörte: Japanisches Teehaus – Joe Hloucha – Jubiläumsausstellung – Attraktion – Japonerie
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