Hana Svatošová
Öffentlicher Beleuchtung in Prag – der beleuchtete Weg zum Reichtum einer modernen Stadt
Die Gründung der Prager Gemeindegasanstalt im Jahre 1862 stand am Anfang des systematischen Aufbaus der städtischen kommunalen Wirtschaft und deren Übernahme aus dem privaten Eigentum. Die Geschichte der öffentlichen Beleuchtung in Prag beginnt mit dem Jahr 1844, als die private Breslauer Gasbeleuchtungs-Gesellschaft einen Vertrag mit dem Prager Magistrat abgeschlossen hat und das in der damals
noch selbständigen Gemeinde Karlín erzeugte Gas (das erste Gaslicht im Jahre 1847) die Stadt zu beleuchten begonnen hat. Weil das Gas und die gebotenen Dienstleistungen von schlechter Qualität waren, hat sich der Prager Gemeinderat entschlossen, nach dem Ablauf des Kontrakts im Jahre 1867 die Beleuchtung der Stadt zu übernehmen und ein eigenes Gaswerk zu errichten. Es war das eine mutige Entscheidung, weil die Kosten das damalige Budget der Stadt überstiegen haben, doch die Voraussetzung, dass ein kommunales Unternehmen rentabel sein werde, war richtig. Das städtische Gaswerk hatte für das Territorium Prags ein Monopol, in den Vorstädten musste es sich mit der Konkurrenz einer belgischen Gasgesellschaft auseinandersetzen. In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts haben sich die Stadtvertreter entschlossen, auch die Versorgung mit Elektrizität zu übernehmen, in Prag die elektrische Bahn als Monopol zu betreiben und die Stadt mit Gaslicht und elektrischem Licht zu beleuchten. Im Jahre 1897 wurden die Elektrizitätswerke der königl. Hauptstadt Prag gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg war es notwendig, die Gemeindegas- und Elektrizitätswerke zu renovieren und erheblich zu erweitern, die Stadt musste einen großen Kredit im Ausland aufnehmen, dank dem sich die Werke konsolidieren und ökonomisch stabilisieren konnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gasend Elektrizitätswerke verstaatlicht.
Schlüsselwörter: Prag - städtische Wirtschaft - öffentliche Beleuchtung - Gemeindegaswerke
- Elektrizitätswerke der Hauptstadt Prag
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